Unsere Leitlinien

Unsere folgenden Leitlinien sind für alle Gruppen gleich, wobei die methodische Umsetzung von Gruppe zu Gruppe abweichen kann.

Unserer Arbeit liegt das christliche Menschenbild zugrunde, das aussagt, dass jeder Mensch von Gott geschaffen, geliebt und wertgeachtet ist. Darin besteht seine eigene Individualität.

In jedem Menschen liegen viele Möglichkeiten der Entfaltung, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Dies kann der Mensch am besten aus der Beziehung zu seinem Schöpfer, die uns Jesus Christus ermöglicht. Dadurch findet der Mensch Orientierung und Halt.

Unsere Leitlinien für die pädagogische Arbeit:

  • Gottes bedingungsloses Ja zu jedem Menschen ist die Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Die Kinder in der Charlottenkrippe erleben, dass sie von Gott geliebt und wertgeachtet sind, d.h. sie werden unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihres Verhaltens oder ihrer Leistung wertgeschätzt, geliebt und geachtet.
  • Die Kinder entfalten ihre individuelle Persönlichkeit und entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Sie werden mit ihren Bedürfnissen, Wünschen und Sorgen ernst genommen. In ganzheitlicher Förderung und durch die Schaffung von Freiräumen für ihr Handeln werden sie dazu ermutigt, ihre eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
  • Die Kinder werden zum verantwortlichen Umgang mit sich selbst, anderen Menschen und der Gesellschaft befähigt. Bei der Auseinandersetzung mit anderen Kindern und mit festgelegten Regeln, beim Mitgestalten von Gruppenprozessen und bei der Übernahme von Verantwortung für kleine Teilbereiche erleben sich die Kinder als soziale und verantwortliche Wesen.
  • Die Kinder entwickeln einen interessierten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, Natur, Sachwelt und Technik. Sie bekommen Freiräume, um durch aktives Experimentieren und Forschen Primärerfahrungen zu machen und Problemlösungen zu finden.
  • Unsere Arbeit ergänzt die Familie. Ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis ist die Basis für eine gute Erziehungspartnerschaft. Ein guter Kontakt mit einem regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Eltern und Erziehern hilft, den Kindern in ihrer ganzheitlichen Situation gerechter zu werden und stärkt das Vertrauen. Pädagogische Elternnachmittage und -Kurse unterstützen die Eltern zusätzlich in ihrer Erziehungsarbeit.
  • Eltern und Erzieher arbeiten zum Wohl des Kindes bei Bedarf auch mit anderen Kooperationspartnern zusammen. Zum Beispiel mit: Beratungsstellen, Therapeuten, der Grundschule usw.

Umsetzung der Leitlienien

Freispiel„Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann!“ (Jacques Yves Cousteau)

In unserem Tagesablauf bieten die Freispielphasen die Möglichkeit zu einem intensiven Spiel. Das Spielen ermöglicht folgende Lerninhalte:

  • Das Kind erobert sich seine Umwelt
  • Es experimentiert, entwickelt und stabilisiert seine Fähigkeiten
  • Es setzt sich mit Dingen und Material auseinander
  • Es übt dadurch Ausdauer und Konzentration
  • Es entwickelt Phantasie und Kreativität
  • Es verarbeitet seine Erlebnisse und Beobachtungen
  • Es erlebt sich im Umgang mit anderen Kindern und entwickelt somit soziale Fähigkeiten.

Spielen ist also die grundlegende Form des Lernens. Spiel muss im Kleinkind– und Kindergartenalter frei von Leistungsanforderungen sein, um eine ganzheitliche Förderung der kindlichen Entwicklung gewährleisten zu können. Im intensiven Spiel wird die spätere Lernkonzentration eingeübt.

Aktiv unterstützend, helfen die Erzieherinnen die o.g. Entwicklungsmöglichkeiten umzusetzen.

Dies geschieht hauptsächlich durch:

  • Vorbereitung von Umgebung, Material und Tagesablauf
  • Präsent sein für die Kinder
  • Aufzeigen von Spielmöglichkeiten
  • Das Führen der Kinder in das Spielgeschehen (anspielen und mitspielen)
  • Hilfestellung geben (z. B. in Konfliktsituationen)
  • Das Fördern von noch unterentwickelten Fähigkeiten durch motivierende Anregung
  • Gezielte Beobachtung des Kindes während des Freispiels, um seinen Entwicklungsstand und seine Rolle in der Gruppe genau wahrzunehmen.

Daraus werden Ziele für das Kind festgelegt, Handlungsmöglichkeiten entwickelt, sowie Aktivitäten und Projekte abgeleitet.

Bewegung

Bewegung ist ein Grundbedürfnis jedes Kindes und eine wichtige Voraussetzung sowohl für die gesunde körperliche als auch für die geistige Entwicklung.

Daher sind tägliche Bewegunsphase drinnen oder an der frischen Luft wichtige Bestandteile jeden Tages. Die Umsetzung kann sein:

  • eine Sportstunde in der eigenen Turnhalle
  • Spielen und Toben im Bewegungszimmer der Gruppe,
  • Klettern und Spielen im Garten,
  • Fahrzeuge fahren im Hof,
  • ein Spaziergang zu einem Spielplatz, der wiederum neue Bewegungsanreize und Bewegungserfahrungen bietet.
Gefühl und Mitgefühl, christliche Werte

Aus dem Wissen, dass jedes Kind von Gott gewollt und geliebt ist, leitet sich die Verpflichtung zu einer respekt- und liebevollen Grundhaltung ab.

Durch vertraute Erzieherinnen und eine festen Gruppenstruktur können sich die Kinder in der Gruppe geborgen und sicher fühlen. Sie lernen ihre eigenen Gefühle und die der anderen wahrzunehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Kinder werden dabei unterstützt, eigene Grenzen zu setzten und Konflikte zu lösen Dies stärkt ihr Selbstvertrauen und das Einfühlungsvermögen gegenüber anderen.

Durch biblische Geschichten, Lieder, Feste und Gebete erleben die Kinder Gottes Liebe im Alltag. Die praktische Umsetzung dieser Liebe erfolgt in einer Atmosphäre

  • der gegenseitigen Achtung,
  • des Vertrauens,
  • beim Miteinander teilen,
  • der Ehrlichkeit,
  • die Vergebung und Versöhnung zulässt
Sprache

Die Entwicklung der Sprache des Kindes ist eng verknüpft mit anderen Grundvoraussetzungen. Daher ist es uns wichtig:

  • die wichtigen Grundlagen für Sprachentwicklung zu schaffen (vertrauensvolle Beziehungen, emotionale Geborgenheit, Schulung der Wahrnehmung)
  • den Kindern anregungsreiche Sprachvorbilder zu geben (Vorbildfunktion der Erzieherinnen und der größeren Kinder in der altersgemischten Gruppe)
  • den Spracherwerb des Kindes an dessen Interesse und ganz praktisch im Alltag zu fördern
  • die Sprachfreude des Kindes zu erhalten, ihm viele Möglichkeiten zum Sprechen zu bieten und es zum Sprechen und Agieren zu ermutigen.
  • bei zweisprachigen Kindern den Wert der Familiensprache zu achten und wertzuschätzen.
  • wachsam zu sein, um eventuell auftredende Störungen früh zu erkennen und mit den Eltern zusammen Wege der zusätzlichen Förderung zu suchen.
Forschen und Entdecken

In den anregungsreich gestalteten Gruppenräumen finden die Kinder viele Materialien und Handlungsmöglichkeiten, sie sie zum alltäglichen freien Entdecken und Erforschen anregen. Im Raum der kleinen Forscher wird den Kindern ab 4 Jahren die gezielte Begegnung mit naturwissenschaftlichen und technischen Themen ermöglicht.

Anknüpfend an der kindlichen Neugierde können die Kinder spielerisch erste gezielte Versuchsanordnungen schaffen, erste naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten erfahren und in sich in wissenschaftlichem Denken (Vermutungen äußern, Lern- und Lösungsstrategien) üben.

Kunst und Musik

Das Singen, Musizieren und die Bewegung ist ein täglicher wichtiger Bestandteil des Alltags.

Die Kinder

  • lernen Lieder kennen und erleben, wie diese unterschiedliche Stimmungen erzeugen können
  • machen Erfahrungen mit der eigenen Singstimme
  • entwickeln ein Rhythmusgefühl
  • machen beim Tanzen Erfahrungen mit dem eigenen Körper
  • erproben sich im Spielen von (Rhythmus)Instrumenten.

Außerdem gibt es für die 4 bis 5-jährigen Kinder die Möglichkeit, einmal wöchentlich an den Musik-Impulsen teilzunehmen, die in der Charlottenkrippe von der Jugendmusikschule angeboten werden. Nähere Infos zu den Musikimpulsen siehe www.jms-lb.de

Beim Malen, Werken, Basteln, Gestalten und in Rollen- und Theaterspielen können sich die Kinder

  • kreativ mit ihrer Umwelt auseinander setzen,
  • ihre Motorik schulen
  • einen Sinn für Ästhetik gewinnen
  • sich als Könner erleben und somit
  • Selbstvertrauen in das eigene Handeln entwickeln.
Mathematische Grunderfahrungen

Mathematik steckt überall im Alltag und soll für die Kinder hier konkret erfahrbar werden, beim Bauen, Sortieren, Ordnen, Vergleichen oder auch in der Orientierung in Raum und Zeit. Viele Alltags-Tätigkeiten wie Tisch decken, Stühle für den Stuhlkreis stellen, Spielsachen sortieren usw. vermitteln den Kindern erste mathematische Grunderfahrungen.

Darüber hinaus greifen wir mit dem Angebot des Zahlenlandes die natürliche Neugierde des Kindes an Zahlen auf.

Gezielt entdeckt es spielerisch und altersgemäß mathematische Grundstrukturen im Alltag und entwickeln ein Mengen- und Zahlenverständnis, das folgende Aspekte beinhaltet:

  • Erkennen und Benennen von Mengen und Zahlen
  • Ordnungen, Strukturen und Reihenfolgen erkennen (z.B. Wochentage, Jahreszeiten..))
  • Ziffern in ihrer Reihenfolge wahrnehmen und begreifen ( nicht nur „aufsagen“ )
  • Umkehrbarkeit von Zahlen ( Reversibilität )
  • Geometrische Formen und ihr Zusammenhang mit den Zahlen (Dreieck, Viereck…)
  • Anzahlaspekt
  • Vernetzung: Ziffern – und Punktebild erkennen, mit Zahl in Verbindung bringen und benennen können (Würfelbilder)
  • Zerlegbarkeit von Zahlen, einfache Rechenaufgaben
  • Gefühl für Mengen, Größe und Gewicht

Mit dem "Zahlenland" kann das Kind Freude an der Mathematik und am logischen Denken entwickeln, dies bietet eine gute Grundvoraussetzung für die Schule und beugt Dyskalkulie (Rechenschwäche) vor.